Großvenediger von der Zugspitze aus gesehen
Der Großvenediger von der Zugspitze aus gesehen (Bildquelle CC-BY-SA-2.5 Veit Müller)

Einmal über die Alpen gehen. Klingt für mich nach Wahnsinn. Aber wenn man ein bißchen forscht, gibt es viele, die eine Nord-Süd-Überschreitung der Alpen machen.

Ein Kumpel von mir ist gerade dabei, die Alpen von Osten nach Westen zu überqueren. Frei nach dem Motto „vom Watzmann zum Mont Blanc“.

Schon als kleiner Bub war er viel mit seinen Eltern in den Bergen beim Wandern unterwegs. Und als er älter wurde entwickelte er eine richtige Passion für den Alpinismus, die nicht nur mehr das Wandern umfasste. Er fing an zu klettern, skiwandern und klettert auch gern mal mit Steigeisen in gefrorenen Wasserfällen.

Nun, nachdem er sein Diplom in Geographie an der Uni in München erfolgreich absolviert hat, ist er gerade dabei, sich einen Traum verwirklichen bevor er ins Berufsleben startet. Er überquert die Alpen von Osten nach Westen. In einer intensiven Planungsphase suchte er sich seine Wanderroute die er gehen, die Gipfel die er erklimmen und die Hütten in denen er die Nächte verbringen möchte heraus.

Mit nur 13 Kilo Gepäck ist er nun vor zwei Wochen losmarschiert. Allein. Immer mal wieder meldet er sich via Internet oder Handy um ein wenig Kontakt zu seinen Lieben und seinen Freunden zu halten und zu zeigen, dass bei ihm alles beim Besten ist.
Auf seiner Route sind auch einige Tagestouren vorgesehen, für die er zusätzliche Ausrüstung benötigt. Befreundete Alpinisten unterstützen und begleiten ihn auf diesen Routen und bringen ihm die zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände mit.

Für die Besteigung des Großvenediger beispielsweise war eine Gletscherwanderung auf dem Obersulzbachkees vorgesehen. Gletscher begeht man auf Grund der Gefahren durch Gletscherspalten immer in Seilschaften aus mehreren Personen. Dafür fuhren einige Freunde von ihm mit dem Auto in die Hohen Tauern, um ihn bei der Besteigung zu begleiten und ihm die nötigen Ausrüstung wie Steigeisen, Eispickel, Klettergurt, Karabiner, Gletscherzeug, Hochtourenausrüstung, Seil und Helm zu liefern.

Seine geplante Strecke ist ungefähr 500 km Luftlinie lang. Real dürften es aber so zwischen 1500 und 2000 km Fußweg sein, die er vor sich hat. Nach einem groben Überschlag vor seiner Abreise meinte er, dass er so zwischen 60 und 70 000 Höhenmeter auf seiner großen Reise überwinden wird.

Pro Woche Wanderzeit hat er ein bis zwei Tage Regenerationszeit auf Hütten oder in Pensionen vorgesehen. Geplant ist, dass er im Oktober zur zweiten „Wiesn-Woche“ wieder nach München zurückkehrt und nach letzten Informationen liegt er gut in seinem Zeitplan.

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