Gestern waren wir mal wieder auf Tour de Mampf. Nach drei mal Pekingente wollten wir dieses mal was neues Ausprobieren. Nach minimal komplizierten Abstimmungen haben wir uns dann aufs Centro Español geeinigt.
Laut Speisekarte und dem Papa eines tapferen Mitstreiters gibt es den Laden wohl schon so 35-40 Jahre in München. Damals wurde er als Treffpunkt und Integrationsort für spanische Auswanderer gegründet. Damals noch als Treffpunkt von Franco-Gegnern und sonstiger politisch linksorientierter, ist es heute ein wirklich urgemütliches spanisches Speise- und Weinlokal. Erreichen kann man das Centro Español gut mit dem öffentlichen Nahverkehr in München (Linie U3 oder U6 Haltestelle Implerstraße) und einem circa fünfminütigem Fußmarsch (über den wir nach dem Essen doch recht dankbar waren).
Die Preise sind gehoben (selbst für Münchner Verhältnisse), aber nicht unverschämt. Der Service war sehr aufmerksam, zuvorkommend und freundlich (als wir während des Gesprächs auf ein Schild über der Bar gedeutet haben, kam sofort der Kellner und wollte wissen, ob wir irgendwas wünschen).
Was gabs zu essen? Bestellt haben wir eine gemischte Vorspeisenplatte, auf der sich wirklich ne Menge verschiedene Kleingerichte gefunden haben. Kichererbsensalat, in Knoblauchöl frittierende Shrimps (in so ner speziellen Terracottaschale), Käse, frittierte Tintenfische, verschiedene spanische Salami (Chorizo), Artischocken und Champignons, … (ich hab nich mehr alles im Kopf). Die Vorspeisenplatte hätte auch gut als Hauptgericht durchgehn können, von der Menge her.
Als Hauptspeisen kamen (ohne Foto) Albondigas a la mallorquina (Hackfleischbällchen mit Kartoffeln in einer Tomaten-Pinienkernsalsa), ein Cava Risotto mit Kaisergranaten und Lachs, eine klassische Paella und Conjejo a la casa (Kaninchen nach Art des Hauses mit frischem Gemüse, Kartoffeln und einer Mandel-Wildkräuter-Soße). Klingt jetz alles nich nur lecker, sondern war es auch. Sogar sehr. Saftige Fleischbällchen, sämiges Risotto, kräftige Paella und das Kaninchen mit einer Tunke zum reinlegen! Und das alles in ordentlichen Portionen, von denen man problemlos satt geworden ist. Hier ein paar Fotos (nur mit dem Handy geknipst, Licht war nich so hell, deshalb bissl unscharf)
Irgendwann kam auch noch ein Mann zur Tür rein, ging zu der Gitarre, die neben der Bar hing, nahm sie und hat ne Weile gespielt und gesungen. Wirklich angenehmes Ambiente. Alles nicht zu fein, sondern eher rustikal-bodenständig. Wirkte alles sehr authentisch und gemütlich. Massive Holzbänke und -tische, der (bewusste?!) Verzicht auf Tischdecken, Besteck in Terracotta-Schalen auf dem Tisch. Sehr angenehm.
Kann man nur weiterempfehlen!