Es ist nicht zu leugnen. Überall wird derzeit über Google Chrome, den neuen Webbrowser von Google, berichtet. Gestern als ich mich bissl drüber schlau gemacht hab, bin ich auf der Downloadseite für das Teil gelandet. Und er war schon zum Download freigegeben (was mich sehr überraschte). Nachdem ich kurz mit mir gehadert habe, hat die Neugierde doch gesiegt und ich hab das Teil runtergeladen.

Das erste Staunen: 440kb Downloadgröße für einen derartigen Browser mit diesen Features? Das kann nich sein. 

Stimmt! Kaum hat man den Installer gestartet, schon heissts „Lade Google Chrome herunter“. Da frage ich mich: Was soll das? Und das Setup bringt noch mehr Merkwürdigkeiten mit sich. So wird der Anwender (also in diesem Falle ich) nicht gefragt, wohin das gute Stück installiert werden soll, sondern Google macht einfach mal. René hat rausgefunden, wohin bei ihm installiert worden ist.

Überraschend fand ich auch, dass ich sämtliche Lesezeichen und vor allem alle gespeicherten Passwörter aus meinem Feuerfuchs importieren konnte und das auch wunderbar funktioniert.

Ok. Das Setup war überstanden. Also mal gestartet das Teil. 

Sieht „neu“ und „anders“ aus, als die gewohnten Browser (Firefox, Opera oder gar IE). Aber nicht schlecht. Sogar durchaus hübsch wie ich finde. Aber … wer legt schon wert auf die Optik? Ich nicht.

Also mal n paar Seiten angesurft. Mit Absicht welche die richtig exzessiv AJAX benutzen, um die V8 JavaScript Engine mal ein bisserl zu stressen. 

Das zweite Staunen. Wow! Das Ding is wirklich flott unterwegs. AJAX und JavaScript sind wirklich extrem schnell (im Vergleich zu den anderen Browsern die ich nutze. Opera 9.52, Firefox 3.01 und IE7). Auch das HTML Rendering is ziemlich flink, aber es kommt nicht an das von Opera heran. So zumindest meine subjektiven Eindrücke auf meinem betagten Laptop. 

Es gibt einen Befehl, den ich durch Zufall entdeckt habe „about:memory“ in die Adresszeile eingegeben, informiert über den Speicherverbrauch des Browsers. Auf den ersten Blick überraschend wenig, bis man feststellt, dass jeder Tab und jedes Plugin einzeln aufgeführt wird. Die Summe is dann bei einer guten Hand voll geöffneten Tabs mindestens vergleichbar, wenn nicht sogar höher als die der anderen Browser. 

Man merkt aber doch irgendwie an allen Ecken, dass es sich um noch nich ganz fertig gestellte Beta Software handelt. So beklage ich hiermit einen groben Mangel an Einstellungsmöglichkeiten und Plugins. Ich will einen Adblocker! 🙂 So werbeverseucht macht das Internet nur halb so viel Spass. 

Was auch klar und absehbar war ist die zwanghafte Fehlersuche. Kaum 24 Stunden auf dem „Markt“ sind schon mindestens zwei Fehler gemeldet, die durchaus als Sicherheitslücken gelten können. 

Ich find den Ansatz von Google Chrome echt nicht schlecht und werde das ganze weiter im Auge behalten. Auch die Performance überzeugt durchaus. Was etwas stört sind die merkwürdigen Datensammel-AGBs die man aktzeptieren muss, um Chrom herunterladen und betreiben zu können. Ich hoffe Google bessert da noch etwas nach oder es gibt bald „Calling Home“-freie Versionen aus der OpenSource Szene. 

So … warum schreib ich eigentlich erst jetzt mag sich der geneigte Leser fragen. Nunja. Gestern abend wars schon zu spät. Nach der ersten halben-dreiviertel Stunde Testen meinerseits wars Zeit fürs Bettchen. Und heute in der Früh hab ichs zeitlich dann doch nicht mehr geschafft. Aber ich hab irgendwie schon das Bedürfnis gehabt, noch was zu schreiben.

3 Gedanken zu „In aller Munde: Google Chrome

  1. Die Sache, daß man erst einmal nur ein Programm herunterläd, was den Rest nachläd, findet man auch hin und wieder auch bei anderen Programmen, vor allen bei solchen, wo es unzählige Optionen gibt – und man nicht zwangsweise gleich das All-inclusive-Paket herunterladen will. Spontan fällt mir da LaTeX (bzw. konkret für Windows MikTeX ein). Von daher fand ich diesen Punkt jetzt nicht so außergewöhnlich. Nur meistens hat man die Wahl, wie man es möchte.

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